Was lässt uns in der Rückschau auf Lebensabschnitte das Gefühl abwehren, alles Wesentliche versäumt zu haben? Worauf kommt es gerade in meinem Leben an und was ist nebensächlich oder gar nichtig? Positiv gewendet: Wie vermag mein Leben in einem qualitativen Sinn zu gelingen? Mit solchen und ähnlich lautenden Fragen beschäftigen sich auch heute viele Freund:innen der Weisheit – Philosophie als Lebenskunst von der Antike bis in die unmittelbare Gegenwart.
Wie also finde ich Ruhe und Gelassenheit in einem hektischen Alltag? Aktuelle Antworten darauf findet man in Senecas Schrift über die Kürze des Lebens, in der er mit spitzer Feder die Vielbeschäftigten seiner Tage in ihrem Streben nach Ehre und Besitz vorführt. Herr:in über die eigene Zeit zu werden, zählt wohl nicht nur für Seneca als etwas Kostbares. Im Innehalten verzögern wir die Routinen der Ablenkungen und gewinnen dadurch vielleicht mehr Zeit für Dinge, die uns wirklich wichtig sind. Diesen Momenten der Unterbrechung möchten wir in der ersten Ausgabe einer losen Folge von Lebenskunst-Abenden genauer nachgehen. Mit zwei kurzen Vortragsimpulsen, einem Podiumsgespräch und Ihren Beiträgen sollte dieser Versuch über die Lebenskunst wohl gelingen!
Die Veranstaltung findet als Kooperation mit dem Institut für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Graz statt.
Referent:innen:
Maga phil. Sandra Radinger philosophiert und forscht mit Betroffenen über die Grenzen von Sprache und Verstehen. Ihre Dissertation handelt vom Umgang mit den Grenzen der sprachlichen Kommunikation im Kontext von Sprachbildung. In ihrer aktuellen Mitarbeit im Forschungsprojekt „Philosophische Praxis im Kontext von Palliative Care und Hospizarbeit“ steht die Auseinandersetzung mit der letzten Grenze, dem Tod selbst im Mittelpunkt.
Ass.-Prof. Mag. Dr. theol. Hans-Walter Ruckenbauer lehrt und forscht zu Fragen der Bioethik und der philosophischen Lebenskunst an der Universität Graz. Dortselbst koordiniert er die Studien für Angewandte Ethik und für das Lehramt im Unterrichtsfach Ethik. Für „Zeit-Kunst am Universitätszentrum Theologie“ kuratiert er semesterweise Ausstellungen und im Gesundheitssystem gilt seine Sorge der Klinischen Ethik-Arbeit.
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Teilnahmebeitrag: € 20,00 / Studierende kostenfrei
Eine Anmeldung ist erforderlich.
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