Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes, das maßgeblich am Terror gegen die eigene Bevölkerung im Inneren sowie gegen die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten beteiligt war. Bei dem Themenabend diskutieren Expert*innen, wie die Nachkriegs-Justiz mit diesem Verbrechenskomplex umging und wie sich die Entnazifizierung gestaltete.
Tipp: Im Vorfeld findet um 17 Uhr eine Führung mit der Kuratorin Martina Zerovnik durch die Ausstellung „Hitlers Exekutive“ im Graz Museum statt!
Referent:innen:
Moderation: Wolfram Dornik, Leiter des Stadtarchivs Graz, Graz Museum
Referent:innen-Infos:
Dr. Kurt Bauer, geb. 1961 in St. Peter am Kammersberg, Steiermark, ist Historiker und freier Mitarbeiter am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, wo er vor allem zur Geschichte der Zwischenkriegszeit und des Nationalsozialismus forscht. Er erlernte den Beruf des Schriftsetzers, machte die Matura im zweiten Bildungsweg und arbeitete viele Jahre lang als Producer, Lektor und Programmleiter in verschiedenen Zeitschriften- und Buchverlagen. Nebenberuflich Studium der Geschichte an der Universität Wien; Diplom 1998, Doktorat 2002. Seit 2006 als freier Historiker und Mitarbeiter in Forschungsprojekten tätig. Zahlreiche Monografien und sonstige Publikationen.
Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider, Studium der Geschichte und Geografie, seit 1993 Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW). Seit 1998 gemeinsam mit Winfried R. Garscha Ko-Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich nach 1945 und im europäischen Kontext, Vergangenheitspolitik in Österreich sowie Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit. Aktuell ist sie u.a. Leiterin des Projekts: „Die Digitalisierung von Justizdokumenten der Ahndung von NS-Verbrechen in Österreich als Beitrag zum europäischen Rechtskulturerbe“.
Univ.-Prof. Dr.in Barbara Stelzl-Marx ist Professorin für europäische Zeitgeschichte an der Uni Graz und Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung. Nach ihrem Studium der Geschichte, Anglistik und Slawistik in Graz, Oxford, Volgograd und an der Stanford University ein Jahr Forschungsaufenthalt in Moskau. 2020 zur „Wissenschafterin des Jahres“ gekürt, 2024 zum korrespondierenden Mitglied der ÖAW gewählt. Sie forscht zu Kriegsfolgen des Zweiten Weltkrieges, Kinder des Krieges, Zwangsmigration und dem Kalten Krieg und leitet mehrere Forschungsprojekte. Aktuelle Publikation: „Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei im Nationalsozialismus" (hg. mit Andreas Kranebitter und Gregor Holzinger).
In Kooperation mit dem Graz Museum und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei!